Künstlerwerkstatt Toth
 
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Die imaginäre Reise des

Totysseus Vagabundis

Arbeitsprojekt in 12 Wochen

"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar."

Statement

Buch zu schreiben, Kunstwerke zu schaffen sind sehr ähnliche intellektuelle Tätigkeiten. Hier wie dort ist der Tätige ein sich erforschender und sich mitteilender Mensch. Aus den ästhetisch-intellektuellen Bereichen der Psyche drängen sich Schollen des „Sich-Selbst-in-Frage-Stellens“ herauf. Verlangt der innere Mitteilungs-Drang einen Äusserungsversuch, wird zuerst die Frage nach dem Selbst aufgedrängt. Nur der, der sich selbst für kompetent in Sachen seiner Äußerung hält, wird anständige Werke schaffen können.


Tagebuch ist eine der Formen der Selbstbefragung. Hier klärt der sich Äußernde seine auf sich und seine Fähigkeit gerichteten Fragen für die Dauer einer Stunde, eines Tages oder eines Lebens. Hier, nur hier ist es möglich ein Neben-Sich-Stellen, eine Objektivität zu erlangen, durch die Äußern-dann-Aufnehmen-Dualität.



So ist ein Projekt: „Tagebuch des Totysseus-Vagabundis“ ist ein Versuch mir meine Antworten zu suchen mit all den mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Künstlerische Mittel verwende ich seit siebzehn Jahren, somit ist es selbstverständlich, dass die Hauptwerkzeuge meiner Selbstbefragung aus dem künstlerischen Bereich kommen. Da ich aber die Literatur als ausgeprägtes Medium seit meiner Pubertät in mir trage, kann ich mich bei aufrichtigen Arbeiten nicht dieser Mittel verschließen.



Dass ich mein Tagebuch öffentlich führe ist eine Erkenntniss-Entscheidung. Bei so komplexer Arbeitsweise entstehen zwangsläufig „Synthetische Collagen“, die als Eigenart das Poetische in sich tragen. Poetisches ist immer vieldeutig, verspielt und geheimnisvoll. Daher kann ich meine Antworten hieraus nicht nur für mein Intellekt beanspruchen. Vielmehr kann ich eine dialektische Symbiose für das Intuitio-Intellekt Gespann erwarten. Bei so vielschichtiger Lesensart verlang der Anspruch jedoch nach Öffentlichkeit, denn ein Intellektueller ist zwangsläufig – heute ist dies eher unmodern – sozial ausgelegt. Ich hoffe den Archetypen meines Schlages eine Anregung, vielleicht manche Antwort-Ansätze bieten zu können.





Um einer unkontrollierbaren Uferlosigkeit aus dem Wege zu gehen habe ich mich auf sehr begrenzte Formate beschränkt. Auf Blattformaten von 25 x 70 cm ist meine Arbeit seit Anfang April 2002 fixiert. Text-Vlies ist Träger von Gedankenfluss eigener Gedanken und Zitate.



Mitwirkende

Totysseus, Täter

Rezipient, Betrachter

Verklärer, Kritiker

Vermittler, Galerist

Ermöglicher, Sponsor